Zwei Schwäne
(Vögelhochzeit oder so)
Es waren mal zwei Schwäne,
so edel, treu und rein
- verzeih wenn ich laut gähne,
ich muss aufrichtig sein.
Ich kann nun mal die beiden
in ihrer weißen Pracht
und ihrem Stolz nicht leiden,
zudem wächst mein Verdacht,
dass die sich längst betrügen,
natürlich nur im Kopf
und ganz ohne Vergnügen,
es ist der alte Zopf.
Ein Schwur stutzt ihre Flügel.
Das Ehrenwort zum Pfand
hält jeder straff das Zügel
des Andren in der Hand.
Sie knechten ihre Triebe,
sie wahren brav den Schein,
dem Anderen zuliebe,
ganz zweisam und allein.
So sterben ihre Jahre,
sie lernen nichts daraus,
das Stumme bleibt das Wahre
doch niemand spricht es aus.
Sieh sie dir an, die Schwäne,
so edel, treu, und rein
- ich hab da andre Pläne,
ich will dein Buntspecht
sein.